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Nothing to lose

Arkham Origins
von
Koautoren:  PunkinPie abgemeldet

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der hier verwendete Songtext stammt von »Linkin Park« aus dem Song »Numb«.

Der Link zum offiziellen Musikvideo: http://youtu.be/kXYiU_JCYtU Komplett anzeigen

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I've become so numb


 

I'm tired of being what you want me to be

Feeling so faithless, lost under the surface

I don't know what you're expecting of me

Put under the pressure of walking in your shoes ...
 

Frustriert werfe ich die Tür des Gästezimmers hinter mir zu, lasse die Zeitung achtlos auf den Fußboden fallen und werfe mich dann rücklings auf das Bett, um einfach nur die Zimmerdecke anzustarren.

Das ist ja mal wieder ganz große Klasse gelaufen ...

Ich bin erst ein paar Stunden in eurem Haus und prompt habe ich es mal wieder geschafft, dass der Haussegen schief hängt.

Klar war es ein äußerst mieser Witz, dass ich mir einfach so die Dienstwaffe von Jim nehme, die er verantwortungsbewusst immer brav gesichert im Safe in seinem Büro verschlossen hat, wenn er sie nicht am Körper trägt. Aber nur weil der Witz so schlecht war, ist dass doch noch lange kein Grund, gleich so die Fassung deswegen zu verlieren, wie es Barbara getan hat.

Aber wenn ich genau darüber nachdenke, kann ich nicht einmal garantieren, dass ich mir nicht wirklich irgendwann mal die Waffe aneigne und meinem Elend endlich ein Ende mache.

Seit Weihnachten halten sich meine Selbstmordgedanken zwar in Grenzen, aber schon alleine durch die "Sondertherapiesitzungen", die Crane mit mir veranstaltet hat, habe ich mir bereits mehrfach gewünscht, es endgültig zu beenden.

Aber dann würde ich wie ein Feigling einfach davonlaufen und ich habe mir geschworen, dass ich nie mehr schwach und feige sein werde. Ich habe schon mit meinem alten Herrn kurzen Prozess gemacht, also muss ich das durchstehen, bis Crane das Interesse an mir verloren hat.
 

(Caught in the undertow, just caught in the undertow)

Every step that I take is another mistake to you ...

(Caught in the undertow, just caught in the undertow)
 

Ich muss Crane mit seinen eigenen Waffen schlagen, so viel ist mir klar. Doch wie ich das anstellen soll, steht noch in den Sternen. Er hat in Arkham wesentlich mehr Handlungsspielraum als ich. Und weil er diesen Laden kontrolliert, kann er sich nach Herzenslust austoben mit seinen kranken Experimenten.

Das muss ich ihm unbedingt austreiben. Meinetwegen kann er mit dem Joker spielen oder mit den armen Seelen, die bereits völlig den Verstand verloren haben und die er irgendwo in einer anderen Abteilung weggesperrt hat.

Ich für meinen Teil werde ihm Alles heimzahlen. Jeden einzelnen gehässigen Kommentar, jede böswillige Handlung die mir schaden soll, jede Beruhigungsspritze und ganz besonders das psychoaktive Gas, welches er benutzt. Ich werde ihm Alles doppelt und dreifach heimzahlen.

Vielleicht ist dieses Zeug sogar der Schlüssel, um Crane einen Denkzettel zu verpassen, den er nie wieder vergessen wird.

Und nachdem, was er mir angetan hat, ist es doch völlig rechtens, wenn ich mich gegen ihn zur Wehr setze.
 

I've become so numb, I can't feel you there,

Become so tired, so much more aware.

I'm becoming this all I want to do,

Is be more like me and be less like you.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich über das Crane-Problem gegrübelt habe, nachdem ich mich an den Koffeintabletten bedient habe, die ich tief in meiner Sporttasche vergraben habe, damit weder Jim noch Barbara sie finden, falls sie einen Blick in die Tasche werfen. Aber langsam nimmt mein Plan Gestalt an.

Ich habe immerhin schon den Wachmann Carver auf meiner Seite, der meiner Meinung nach einen guten Deal mit mir gemacht hat. Immerhin finanziere ich ihm seine Besuche auf der Rennbahn. Seine Kollegen haben sicherlich auch Dreck am Stecken. Dass zu finden sollte nicht allzu schwer sein und wenn ich es gefunden habe, werde ich diese Informationen dazu nutzen, sie ebenfalls in meinen Plan einzuspannen.

Ich werde ein bisschen basteln müssen und ich brauche noch die Gebäudepläne von Arkham, aber dass sollte relativ einfach zu bewerkstelligen sein. Das größere Problem ist, wie ich unauffällig an genügend Gas komme, damit mein Plan letztendlich auch aufgeht.

Ich bezweifle, dass Crane so viel von dem Zeug in seinem Büro gebunkert hat, dass ich eine zufrieden stellende Rache an ihm nehmen kann.
 

Can't you see that you're smothering me?

Holding too tightly, afraid to lose control.

Cause everything that you thought I would be

Has fallen apart right in front of you ...
 

Das dringendere Problem, welches ich angehen muss, ist aber Barbara. Ja, sie stellt in gewisser Weise ein Problem für mich dar, da ich wegen ihr schon so viele meiner Grundsätze über den Haufen geworfen habe.

Wenn ich sie damals, beim ersten Anzeichen, dass sie mehr als nur Lernen im Sinn hat, einfach aus meinem Büro geworfen hätte, hätte ich jetzt viele meiner Probleme nicht. Dann hätte mich Batman nicht geschnappt nur nach Blackgate gebracht. Und dann würde ich jetzt nicht in Arkham sitzen mit einem Haufen Verrückter.

Aber vielleicht auch nicht, wer weiß das schon.

Was Barbara betrifft, kann ich mir mittlerweile selbst nicht mehr trauen. Sie hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und das Seltsame daran ist, dass es mich nicht einmal groß stört. Irgendwie ist es schön, dass sie und Jim sich solche Mühe geben. Und um ehrlich zu sein gefällt mir der Gedanken, eine richtige Familie zu haben.

Wie erklärt man etwas, das man nicht einmal selbst verstehen kann?
 

(Caught in the undertow, just caught in the undertow)

Every step that I take is another mistake to you

(Caught in the undertow, just caught in the undertow)

And every second I waste is more than I can take!
 

Ich war immer stolz darauf, unabhängig zu sein und Niemanden zu brauchen. Es war nicht immer leicht, aber so war es mir am liebsten. Doch schon seit Monaten ist mir zumindest unterschwellig bewusst, dass ich mich damit nur selbst belüge. Was der Auslöser dafür war, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, aber wenn ich wetten müsste, würde ich auf den fünfzehnten Todestag meiner Mutter an Weihnachten tippen.

Es war wie der Anfang vom Ende ...

Batman, der mir unbedingt das Leben retten musste, obwohl ich ihn nicht darum gebeten habe.

Barbara, die plötzlich wieder auf der Bildfläche erschienen ist, obwohl sie fast ein Jahr lang erfolgreich ignoriert habe.

Mein Vater, der mich auf der Intensivstation vor den Augen von Jim zutiefst gedemütigt hatte, was mir endlich den Mut verliehen hat, ihn unter die Erde zu bringen.

Die verhängnisvolle Silvesternacht …
 

I've become so numb, I can't feel you there,

Become so tired, so much more aware.

I'm becoming this all I want to do,

Is be more like me and be less like you.
 

Silvester …

Auch jetzt, fünf Monate später, könnte ich immer noch vor Scham im Boden versinken, weil ich so dermaßen verantwortungslos war, dass es jeder Beschreibung spottet.

Statt auf meinen Kopf zu hören, habe ich meinem Bauchgefühl nachgegeben. Im Nachhinein betrachtet war das vielleicht sogar der Moment, an dem ich angefangen habe, sogar meinem Bauchgefühl zu misstrauen. Ab da war meine beginnende Paranoia wohl kaum noch aufzuhalten.

Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ich mal eine Familie gründen will, da ich für so etwas keine Zeit hatte und ich es auch für klüger hielt, mich niemals fortzupflanzen. So verkorkst, wie ich bin, kann nichts Gutes dabei heraus kommen.
 

And I know I may end up failing, too.

But I know you were just like me

When someone disappointed in you ...
 

Nachdenklich betrachte ich das Ultraschallbild, was ich in Hamlet verstecke. Dieses Wochenende lasse ich das Bild nicht aus den Augen, um Crane keine Gelegenheit zu geben, noch mehr Druckmittel gegen mich in der Hand zu haben.

Seit Barbara mir vor zwei Monaten zum ersten Mal ein solches Bild gezeigt hat, bin ich noch verwirrter. Verwirrter, als ich es jemals zuvor war.

Ich habe bis dahin nie einen Gedanken daran verschwendet, Vater zu werden, dann hat Barbara mich vor vollendete Tatsachen gestellt. Vielleicht tue ich ihr unrecht damit, aber meine Meinung dazu hat sich anscheinend nicht sonderlich interessiert.

Und trotz allem konnte ich es nicht verhindern, dass ich leise Gefühle für dieses kleine unförmige schwarz-weiße Ding, was in ein paar Wochen ein Mensch ist, entwickelt habe.
 

I've become so numb, I can't feel you there,

Become so tired, so much more aware.

I'm becoming this all I want to do,

Is be more like me and be less like you.
 

Doch nicht nur für das Baby, für dessen Existenz ich mitverantwortlich bin, wie ich tief im Unterbewusstsein weiß. Nein, auch für Barbara habe ich mittlerweile eine für mich beängstigende Zuneigung entwickelt. Und das macht mir ehrlich gesagt Angst.

Ich war noch nie gut darin, mit Gefühlen umzugehen. Noch weniger Ahnung habe ich, was ich mit diesen starken ungewohnten Emotionen anfangen soll.

Vielleicht sollte ich mir einfach einen Ruck geben, über meinen Schatten springen und ihr einfach sagen, was ich für sie fühle.

Was kann schon dabei schief gehen …?
 

I've become so numb, I can't feel you there,

(Tired of being what you want me to be)

I've become so numb, I can't feel you there,

(Tired of being what you want me to be)
 



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