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Nothing to lose

Arkham Origins
von
Koautoren:  PunkinPie abgemeldet

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Könnte gar nicht besser sein. Arkham ist toll. Ich fühle mich dort so wohl, dass ich da nie wieder weg will.

Dein Kommentar über den Pinguin entlockt mir ein gehässiges Grinsen. Oh, ich hasse den Kerl. Noch viel stolzer bin ich auf meine Tochter, dass sie damals als eine der ersten etwas gegen ihn unternommen hat, auch wenn es nicht gerade anständig war, sich Zugang zu polizeilichen Informationen zu verschaffen und diese an einen selbsternannten Verbrecherjäger im Fledermauskostüm weiterzuleiten.

"Ach, komm schon", schnaube ich. "Der Großteil meiner Kollegen arbeitet hinterrücks mit viel schlimmeren Gestalten zusammen. Ohne es an die große Glocke zu hängen, versteht sich. Also warum sollte ich das tun?"

Ich zwinkere dir verschwörerisch zu. Auf die Frage hin schenke ich dir nur einen knappen Blick. Dass das hier eher der Versuch ist, eine halbwegs ungezwungene Atmosphäre zu schaffen und dich ein bisschen auszuhorchen, muss ich dir ja nicht unbedingt unter die Nase reiben ...
 

"Mhm ...", brumme ich misstrauisch und bedenke dich mit einem langen Blick, ehe ich mich schließlich doch der Akte widme, die allerdings nicht sonderlich interessant ist.

Ein Überfall auf eine Tankstelle. Und wenn ich die vorliegenden Beweise und Zeugenaussagen richtig deute scheint es sich beim Täter um den Sohn einer Angestellten und dessen Freunde zu handeln.

Während ich die Akte überfliege, werfe ich dir hin und wieder einen skeptischen Blick zu. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du irgendwas im Schilde führst, allerdings kann ich im Moment noch nicht sagen, was das ist.

Steckst du am Ende wirklich noch mit Crane unter einer Decke und das hier ist nur ein ausgeklügelter Plan von euch beiden?

"Mal eine andere Frage ...", sage ich langsam, als ich die Akte wieder zuschlage und dich ansehe. "Das Gartenhäuschen ... Was hast du da Alles drin?"
 

"Ähm", gebe ich erst einmal sehr intelligent von mir.

Die Frage ist nun so ziemlich das Letzte, womit ich gerechnet habe.

Was willst du denn im Gartenhäuschen?

Jetzt sag bloß du hast in Arkham so mir nichts dir nichts eine Leidenschaft für Gartenarbeit entwickelt?

Irgendwie bezweifle ich stark, dass du der Typ Mann bist, der in seiner Freizeit Rosen züchtet und Unkraut zupft.

"Werkzeuge, Gartengeräte, Pflanzendünger - wobei die Pflanzen alle tot sein dürften, seit meine Exfrau ausgezogen ist - ein paar ausrangierte Gartenmöbel ..."

Ich verenge die Augen.

"Edward, warum fragst du? Und jetzt erzähl mir nicht, du willst uns ein Gemüsebeet anlegen, um uns Fleischfresser zu bekehren."
 

Der seltsame Blick, mit dem du mich bedenkst, entlockt mir tatsächlich ein Schmunzeln.

"Wenn es dich beruhigt, ich mache einen großen Bogen um den botanischen Garten in Arkham. Grünzeug überlebt nicht lange bei mir."

Ich mache eine kurze Pause und sehe dich in der Zeit ruhig an.

"Na ja ...", setze ich dann an. "Ich hatte eigentlich gehofft, dass du vielleicht Holz hast. Oder Metall. Schrauben, Nägel, Trennschleifer, Kombizange, Seitenschneider, Wasserwaage ... So einen Kram eben."

Mir einem schiefen Grinsen zucke ich knapp mit den Schultern.

"Ich bastle eben gern ..."

Um deinen Blick, der mehr als deutlich zeigt, dass du mich gerade für vollkommen verrückt erklärst, schiebe ich dir die Akte hinüber.

"Es war der Sohn dieser Amber Solanis und seine Kumpel."
 

"Da sind wir schon zu zweit ...", murmle ich. "Ich bezweifle, dass da draußen im Garten irgendwas noch lebendig ist. Aber ich weiß es nicht sicher, weil ich seit mindestens einem Jahr nicht mehr nachgesehen habe."

Mit einem Stirnrunzeln sehe ich dich an. Obwohl mir der Gedanke, dir bei deiner Vorgeschichte Werkzeuge in die Hand zu geben, nicht so recht zusagen will, ist es doch eigentlich ganz gut zu hören, dass du dich beschäftigen möchtest. Um einiges besser, als wenn du dich in deinem Zimmer verkriechst und vor dich hin brütest.

Ich nehme die Akte entgegen und schlage sie auf, um mir selbst einen kurzen Überblick zu verschaffen.

"Mh-hm. Tu dir keinen Zwang an. Nur weiter."
 

Misstrauisch hebe ich eine Augenbraue an und mustere dich, wie du dir selbst die Akte noch einmal ansiehst. Irgendwas ist doch hier ganz gewaltig faul. Unschlüssig nehme ich die nächste Akte in die Hand, die ganz oben auf meinem Stapel liegt, ziehe sie zu mir und schlage sie auf, nur um sie gleich wieder zu schließen.

"Warum sollte ich das tun?", frage ich, bevor ich mein vorlautes Mundwerk daran hindern kann. "Versteh mich jetzt nicht falsch …", werfe ich schnell hinterher, um irgendwie Schadensbegrenzung zu betreiben. "Aber warum sollte ich Fälle fürs GCPD lösen?"
 

Mit gerunzelter Stirn sehe ich dich an.

"Vielleicht weil du in deiner Laufbahn ein paar kriminelle Dinger gedreht hast und es deswegen eine Art Wiedergutmachung wäre", schlage ich nachdenklich vor. "Oder weil du unterfordert in einer Zelle hockst und das hier deine grauen Zellen endlich wieder ein bisschen anstrengt."

Mein Blick wird eindringlicher.

"Oder vielleicht sogar weil weniger Verbrecher auf den Straßen weniger Gründe für meine Tochter bedeuten, da rauszugehen und Jagd auf sie zu machen. Such dir was aus."
 

Nachdenklich nicke ich bei deiner Aufzählung und halte deinen Blick. Mit zwei der drei Dinge hast du schon mal recht. Mit einem lautlosen Seufzen lehne ich mich auf dem Stuhl zurück, nehme mir die Brille ab und reibe mir kurz über die geschlossenen Augen.

"Hör zu ...", sage ich nach einem Moment des Schweigens und spiele mit den Bügeln der Brille herum. "Ich halte nicht besonders viel von dieser Beschäftigungstherapie oder was auch immer du hier veranstaltest. Ich habe mit dem GCPD nichts mehr am Hut. Und du brauchst mir auch gar nicht erst erzählen, dass du diese Fälle nicht alleine lösen könntest. Ich bin nicht blöd."

Ich mache eine kurze Pause und sehe dich ernst an.

"Also was soll dieses Theater hier?"
 

Mit einem angestrengten Seufzen staple ich die Akten wieder ordentlich und schiebe sie zur Seite. Hauptsächlich, um meine Hände zu beschäftigen.

"Ich weiß nicht ... Es schien mir eine galantere Lösung zu sein, als dich einfach mit Fragen zu löchern, die du wahrscheinlich gar nicht hören willst."

Ich zucke entschuldigend mit den Schultern und ziehe mir mein Frühstück heran. Die Sandwiches sehen lecker aus. Schon mal nicht so, als hätte Barbara sie aus irgendeinem zwielichtigen Kochbuch.
 

Unwillkürlich schleicht sich ein knappes, schiefes Grinsen auf meine Lippen, was sich aber nur für wenige Sekunden hält.

"Na ja ...", sage ich dann langsam. "Kommt ganz auf die Fragen an ..."

Ich zucke kurz mit den Schultern und mustere dich.

"Aber sag bitte vorher bescheid, falls ich dafür meinen Anwalt brauche, wenn du mich verhören willst, ja?"

Mit einem ironischen Grinsen schüttle ich den Kopf und richte den Blick wieder auf den Stapel Akten vor mir. Bevor ich dir beim Essen zusehe, kann ich auch genauso gut etwas Sinnvolles tun. Deswegen greife ich nach ein paar Notizzetteln und einem Kugelschreiber, der auf dem Schreibtisch in deiner Nähe herum liegt.

"Okay, ich sehe mir die Fälle an. Aber ich mache das weder für dich, noch das GCPD oder Gotham."
 

"Oh, keine Angst, ein Verhör soll das nicht werden ... Eher ein Versuch, etwas über deine Verfassung zu erfahren, ohne dass Barbara das Gefühl hat, ich würde mich schon wieder einmischen."

Ich schenke dir ein entschuldigendes Lächeln.

"Aber ich bin nicht blöd. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Und das macht mir Sorgen. Ich will mich nicht aufdrängen ... Aber ... ist alles in Ordnung?" Mit einem Kopfschütteln füge ich hinzu: "Ich meine ... den Umständen entsprechend."

Kurz erwidere ich dein Grinsen.

"Nur zu. Überhaupt ist es vielleicht ganz gut, wenn du mal wieder etwas für dich selbst machst."
 

Ich sehe von der Akte auf, mit der ich mich gerade beschäftigen wollte und mustere dich einen Moment lang skeptisch. Wenn ich meine Brille in diesem Moment auf hätte, würde ich dich sogar mit einer angehobenen Augenbraue über deren Rand hinweg ansehen. Aber sie liegt nur wenige Zentimeter von mir entfernt auf dem Schreibtisch.

"Klar ist alles in Ordnung", erwidere ich dann mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus in der Stimme. "Arkham ist wie ein Kurhotel. Könnte gar nicht besser sein. Mach dir bloß keinen Kopf."

Mit einem lautlosen Seufzen widme ich mich wieder der aufgeschlagenen Akte.

"Ich mache das nur, weil ich gerade nichts Besseres zu tun habe", füge ich noch leise hinzu.
 

Leicht genervt verdrehe ich die Augen. War klar, dass du einen dummen Kommentar abgibst. So viel also dazu.

"Prima", murre ich. "Ihr beide meint es wirklich ernst damit, dass ich mich komplett da raushalten soll, oder? Von Barbara bekomme ich ähnlich ... liebreizende Antworten."

Ich nehme einen großen Bissen von meinem Sandwich und kaue gemächlich.

"Auch gut. Du kannst Ablenkung gebrauchen."

Ich zwinkere dir zu.

"So funktioniert Beschäftigungstherapie, weißt du."
 

Seufzend fahre ich mir durch die Haare und sehe dich resigniert an.

"Was willst du denn hören? Soll ich Crane vielleicht in den Himmel loben, oder was?"

Bis eben war meine Stimmung noch ziemlich gleichgültig, aber kaum, dass ich an diesen Pseudo-Psycho-Doc denke, könnte ich schon wieder die Wände hochgehen. Deswegen schlage ich die Akte zu und fange an, vor dem Schreibtisch auf und ab zu tigern.

"Also wenn du es genau wissen willst, werde ich in Arkham wirklich noch verrückt. Nur Bekloppte um mich herum. Das ist echt nicht zum aushalten da! Und mir ist es relativ egal, ob das GCPD mich für verrückt hält. Fakt ist, dass ich es nicht bin."
 

"Nein. Ich will überhaupt nichts von Crane hören. Ich will wissen, wie es dir geht, nicht deinem Arzt."

Ergeben hebe ich die Hände.

"Weißt du was, ist schon gut. Ganz offensichtlich willst du nicht drüber reden. Und ich will bestimmt nicht für den nächsten Zoff sorgen. Also lassen wir das doch einfach." Grimmig füge ich hinzu: "Wenn ich dich für verrückt halten würde, würde ich dich sicher nicht in meinen Haus lassen, ohne dich permanent zu beaufsichtigen."
 

"Mir ging es nie besser!", zische ich dir leicht aggressiv zu, ehe ich mir meine Brille schnappe. "Könnte gar nicht besser sein. Arkham ist toll. Ich fühle mich dort so wohl, dass ich da nie wieder weg will."

Der triefende Sarkasmus in meiner Stimme ist sicherlich nicht zu überhören.

Mit einem letzten frustrierten Blick sehe ich dich kurz an, ehe ich mich abrupt umdrehe, dein Büro verlasse und die Tür hinter mir lautstark zuwerfe.
 

Völlig baff, das Sandwich halb auf dem Weg zum Mund, starre ich dir hinterher.

"Okaaay ...", stoße ich aus.

Es macht mich nicht mal sonderlich wütend, dass du so davon gerauscht bist. Scheinbar gewöhnt man sich mit derzeit an deine extremen Stimmungsschwankungen. Auch wenn sie mir nach wie vor Sorgen bereiten, ist es wohl falsch, wenn ich dich jetzt weiter bedränge. Du würdest bloß noch wütender werden und das Wochenende würde wieder in einem Desaster enden.

"Da fragt man sich, wer in diesem Haus schwanger ist ...", brummle ich und widme mich weiter meinem Essen und den Akten.



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