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Walk on the Edge

Arkham City
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tja ja ... Wie das immer so ist mit den guten Vorsätzen ... Eigentlich wollte ich die Geschichte ja schon vor der LBM fertig haben, aber dummerweise ist mir so eine Nebensächlichkeit wie das Real-Life und meine BPS dazwischen gekommen – und das Mammut-Projekt mit Isa.
Na ja, sei's drum ... Meine neue Deadline ist jetzt Weihnachten, da ich es bis Ende Oktober zur AniMaCo garantiert nicht mehr schaffe. Ich nehme Wetten entgegen, ob ich es dieses Mal schaffe. :D Komplett anzeigen

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Augen zu und durch

Mit einem reichlich angesäuerten Gesichtsausdruck musste der Riddler zusehen, wie sich der Joker immer näher an die Tür kämpfte, durch die der Pinguin verschwunden war, indem er sich geschickt hinter umgestürzten Tischen, Säulen und Pfeilern versteckt hielt und genau im richtigen Moment zur nächsten Deckung stürmte.
 

Anscheinend steckte noch sehr viel mehr Leben im Körper des Clowns, als die Gerüchte vermuten ließen, aber Totgesagte lebten ja bekanntlich länger. Eigentlich war es ja schon sehr erstaunlich, wie agil der gute alte Jack noch war – wenn es nicht gerade zu so einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt gewesen wäre. Denn wenn es so weiter ging, würde er als Erster bei Cobblepot ankommen – und das war etwas, was Edward auf jeden Fall verhindern musste.
 

Ein Plan musste her. Und zwar schnell. Zum Teufel noch eins, dass diese ganze Aktion so kurzfristig war und er deswegen nicht die Zeit hatte, einen handfesten Plan B zu entwerfen. Dann hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch solche Eventualitäten wie Jokers eigenmächtiges Handeln – was jetzt im Nachhinein betrachtet eigentlich ganz logisch war – berücksichtigt.
 

Vorsichtig warf der Riddler hinter der Statue einen Blick auf das Kampfgeschehen im Raum. Jokers Männer waren nicht nur in der Unterzahl, sie verloren auch ständig mehr an Boden. Wenn die Verstärkung vom Museum nicht schnell eintraf, würden sie die Schlacht verlieren.
 

Edwards Blick flackerte kurz zu der noch geschlossenen Tür, die in Richtung des Naturkundemuseums führte und aus der hoffentlich schnell die vom Joker mitgebrachte Verstärkung den Raum stürmte. Doch aufgrund der Kampfgeräusche, die die Schläger des Pinguins vorursachten, während sie die Männer der Jokers zu Brei schlugen, konnte er nur mutmaßen, was im Museum passierte und wie weit Poison Ivy, Catwoman und der Rest der Truppe von der »Iceberg Lounge« noch entfernt waren.
 

Als eine Kugel in der Säule, hinter der der Riddler versuchte, den Überblick zu behalten, einschlug, zuckte Edward heftig zusammen und machte sich mit klopfenden Herzen hinter der Säule so klein wie möglich. Er war noch nie ein Fan von körperlichen Auseinandersetzungen gewesen, ganz besonders dann nicht, wenn auch noch Waffen mit im Spiel waren. Und im Moment wünschte er sich zurück in sein Versteck, wo keiner von Oswalds Schlägern ihm nach dem Leben trachtete.
 

Sein Plan hätte so schön aufgehen können, wenn da nicht Jack gewesen wäre, der sein einiges Süppchen kochen wollte. Es hätte Alles wunderbar über die Bühne gehen und unnötiges Blut vergießen vermieden werden können. Aber nein, der Joker musste ja unbedingt genau das Gegenteil von dem machen, was der Plan gewesen war. Es war doch wirklich zum verrückt werden mit dem Clown!
 

Edward warf wieder einen vorsichtigen Blick hinter der Säule hervor, als nur wenige Schritte von ihm entfernt ein lebloser Körper zum Liegen kann. Dem Kleidungsstil nach zu urteilen einer von Jokers Männern, womit die Chancen, aus diesem Kampfgetümmel in einem Stück raus zu kommen, wieder ein Stückchen sanken.
 

Der Joker selber hatte es inzwischen geschafft, weiter in die Nähe der Tür zu kommen, die den Weg zum Pinguin versperrte. Wie er das geschafft hatte, war dem Riddler momentan ein Rätsel, aber Jack hatte schon immer die Fähigkeit sich wirklich aus jeder denkbaren Situation rauszumogeln. Als sich ihre Blicke trafen, grinste der Joker kurz in Edwards Richtung und zwinkerte ihm zu allem Überfluss auch noch schelmisch zu, ganz so, als ob er ihm damit zu verstehen geben wollte, dass er, Jack, schon gewonnen hatte.
 

Edward biss die Kiefer fest aufeinander und knirschte mit den Zähnen. Wie er es doch hasste, von Anderen übertrumpft zu werden. Ganz besonders, wenn es ausgerechnet ein wandelndes Kuriositätenkabinett wie der Joker war.
 

Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, dachte dabei krampfhaft über eine Lösung nach – und entdeckte die Abramovici-Zwillinge, die unschlüssig auf der gegenüberliegenden Seite standen und den Eindruck machten, als ob sie nicht wüssten, was sie jetzt tun sollten. Die Beiden könnten eventuell der Schlüssel zur Lösung seines Problems sein, schoss es Edward durch den Kopf. Die Frage war jetzt nur, wie er die Aufmerksamkeit der getrennten siamesischen Zwillinge auf sich ziehen konnte, ohne dass er dabei seine Deckung verriet und dann von Pinguins Schlägern in die Mangel genommen wurde.
 

Mit hektischem Blick sah sich der Riddler in seiner unmittelbaren Umgebung um und sein Blick fiel auf die kurz zuvor enthauptete Statue. Besagter Kopf lag zersplittert kaum mehr als eine Armlänge von ihm entfernt auf dem Boden. Ohne genau hinzusehen, da er das Kampfgeschehen im Auge behalten wollte, angelte Edward mit einer Hand nach einem Teil des zerstörten Kopfes und bekam auf einen etwa Baseball großen Teil zu fassen. Mit einem flüchtigen Blick entpuppte sich dieser Teil als die Nase der Statue.
 

Hammer und Sichel hatten sich in der Zwischenzeit nicht von der Stelle bewegt und hielten sich immer noch vornehm aus dem Kampf heraus. Edward vermutete, dass sie als Brüder nicht gerade gewillt waren, gegeneinander kämpfen zu müssen – was er auch irgendwie verstehen konnte. Die Frage jetzt lautete, wen von den Beiden er auf sich aufmerksam machen sollte. Sichel, der im Dienst des Pinguin stand, und den Joker von seinem Boss fernhalten wollte oder Hammer, der mit seiner Clownsbemalung im Gesicht eher einem Freddy Krueger Film entsprungen schien, signalisieren, dass er die Tür für die Verstärkung öffnen sollte?
 

Ein paar Sekunden lang spielte Edward unschlüssig mit der Nase in seiner Hand, ehe er Alles auf eine Karte setzte. Egal, wen von den Abramovici-Zwillingen er nun damit traf – wenn er den traf, denn Sport war nun nicht gerade ein Bereich, in dem er mit hervorragenden Leistungen prahlen konnte – es würde dem Kampf zu einer hoffentlich für ihn positiven Wendung verhelfen.
 

Augen zu und durch hieß jetzt die Devise, weswegen der Riddler einfach mit geschlossenen Augen die Nase der Statue in Richtung von Hammer und Sichel warf – und zu seiner eigenen Überraschung tatsächlich den Koloss traf, der im Dienst des Jokers stand. Er sah ihn überrascht an und Edward signalisierte ihm mit einer schnellen Kopfbewegung in Richtung Tür, dass er die Verstärkung aus dem Museum holen sollte. Hammer brauchte zwar mehrere dieser Hinweise, aber letztendlich setzte er sich endlich in Bewegung.
 

Das rief allerdings seinen Bruder auf den Plan, der Hammer erst ein wenig irritiert hinterher sah und dann Edward ins Visier nahm. Doch bevor Sichel auch nur einen Schritt in seine Richtung machten konnte, deutete Edward gestenreich auf den Joker, der fast die Tür erreicht hatte. Sichel sprang im Gegensatz zu seinem Bruder sofort darauf an, umfasste seine Waffe mit festem Griff und stampfte auf den Clown zu, der noch nichts von seinem Glück ahnte.
 

In dem Moment, als Jack endlich bemerkte, dass er kurz davor war, von einer gigantischen Sichel geköpft zu werden, war der Besitzer dieser Waffe nur noch wenige Schritte von seinem ausgekorenen Opfer entfernt. Sichel wollte schon ausholen und sein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er den Joker am liebsten in der Mitte spalten wollte, da flog mit einem Krachen die Tür vom Museum aus auf und Jokers Männern stürmten mit lautem Geschrei den Raum.
 

Mr. Hammer, der seinen Bruder in der Nähe seines Bosses entdeckte, ließ seinen Hammer fallen und stürmte auf die Beiden zu. Sichel ließ ebenfalls seine Waffe fallen, ging in eine Verteidigungshaltung und ermöglichte es so dem Joker, sich in eine bessere Deckung zurück zu ziehen.
 

Der Riddler atmete erleichtert tief durch, griff nach seinem Gehstock, der neben ihm auf dem Fußboden lag, hielt vorsichtshalber seine Melone fest und beeilte sich, hinter der Säule wegzukommen und im Schutze von umgestürzten Tischen und anderem Möglichkeiten der Deckung dem Joker zu folgen. Glücklicherweise waren die Schläger von Oswald und auch von Jack so miteinander beschäftigt, dass sie Edward gar nicht bemerkten.
 

Er machte einen großen Bogen um den Joker, der so nah bei den sich mit bloßen Fäusten bekämpfenden Abramovici-Zwillingen war, dass er seine Deckung nicht aufgeben wollte und schaffte es, die Tür zu erreichen, hinter der sich irgendwo Oswald verschanzt hatte. Natürlich war die Tür abgeschlossen, wie er mit dem probeweise Drehen des Türknaufs feststellte. Um die Tür aber dennoch zu überreden, sich für ihn zu öffnen, klemmte er sich seinen Gehstock unter den Arm und fischte aus den Untiefen der Taschen seines Jacketts einen Satz Dietriche heraus.
 

"Lass mich das mal lieber machen", ertönte plötzlich die Stimme von Selina Kyle neben ihm. Sie entriss ihm fast das kleine Ledertäschchen mit den Einbruchswerkzeugen und machte sich damit am Schloss zu schaffen.
 

Edward sagte im ersten Moment gar nichts dazu. Er war viel zu überrascht, dass Catwoman ohne jegliche Vorwarnung aufgetaucht war. "Wo ist Pamela?", fragte er nach einigen Sekunden, in der er Selinas geschickte Handbewegungen beobachtet hatte. Keine Frage, sie knackte nicht zum ersten Mal ein Schloss.
 

"Hält Pinguins Leute im Museum in Schach", antwortete Selina einsilbig und klang dabei hochkonzentriert. "Wieso hat das eigentlich so lange gedauert?", fragte sie in dem Moment, als das Schloss ein leises klickendes Geräusch von sich gab und seinen Widerstand damit endgültig beendete.
 

"Jack …", erwiderte der Riddler mit einem Tonfall, der deutlich machte, dass er dem Joker ganz allein die Schuld für die katastrophale vorherrschende Situation gab.
 

"Ist das was Neues?", stellte Selina schmunzelnd eine Gegenfrage und öffnete die Tür gerade soweit, dass sie und Edward hindurch schlüpfen konnten. "Wieso hat dein brillanter Verstand dass denn nicht mit eingerechnet?", fügte sie mit unverhohlenem Sarkasmus hinzu, nachdem sie auf der anderen Seite die Tür leise ins Schloss gedrückt hatte und Edward schelmisch angrinste.
 

Statt einer Antwort bekam sie nur einen düsteren Blick geschenkt. Der Riddler riss ihr mit angesäuertem Gesichtsausdruck die kleine Tasche aus der Hand und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er sich fast auf die Zunge beißen musste, um in diesem Moment kein Wort zu sagen. Betont ruhig ließ er das Einbruchswerkzeug wieder in der Innentasche seines Jacketts verschwinden. "Lass uns ein Hühnchen rupfen", sagte er dann und Selina meinte, in seiner Stimme tatsächlich so etwas wie Vorfreude hören zu können.
 

"Ich dachte, du bist Vegetarier", kicherte Catwoman und stupste Edward leicht mit dem Ellenbogen in die Seite.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ju1989
2014-10-20T19:54:46+00:00 20.10.2014 21:54
Sehr coole Geschichte! Bitte schnell weiter schreiben! :)


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