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桜流し - Sakura Nagashi

a Story about the Twin Dragons
von

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first winter

Sanft und anmutig fallen sie vom Himmel, wie feine weiße Federn die anmutig herab tanzen. Lange starre ich sie an, da ich sie zum ersten Mal zu Gesicht bekomme. Denn soweit ich mich erinnern kann habe ich immer wenn es kalt war tief in einer dunklen Höhle die kalte Jahreszeit verbracht. Dicht bei meinem Vater angeschmiegt. Doch vor einem halben Jahr ist er plötzlich verschwunden. Mehrere Tage lang bin ich bei der Höhle geblieben die wir gemeinsam bewohnten und wartete geduldig darauf er würde wieder zurück kommen. Als er immer noch nicht kam bin ich einfach hinab ins nächste Dorf aufgebrochen, welches auf der anderen Seite der Schlucht liegt.
 

Dort wurde ich schließlich von Lady Mishiro und ihrem Vater aufgenommen. Aufgrund meiner recht blassen Haut gingen diese davon aus, ich wäre ein recht kränkliches Kind und verbannten mich ins Innere des Hauses. Andere Kinder in meinem Alter tobten draußen herum und erfreuten sich der letzten warmen Sonnenstrahlen während ich stets im Zimmer saß. Eingedeckt mit Kalligraphie und Haikus, die ich auswendig lernen musste. Leise seufzend richte ich meinen Blick nach draußen. Obwohl es mir nicht erlaubt ist, habe ich vorhin leicht die Shoji geöffnet. Nun sitze ich davor und beobachte fasziniert wie alles von diesem sanften Weiß verschlungen wird.
 

Kaum will ich mich nur hinaus auf die Terrasse begeben ist auch schon Shizuno-san anwesend, schiebt mich sacht wieder hinein, belegt mich mit einem leicht strengen Blick als sie einige Kohlepfannen in meine Nähe stellt und ein lautloses Seufzen entkommt mir. Was bitte schön ist falsch daran, dass ich mich gern im Freien aufhalten will? „Raios-sama, ihr wisst doch wie die Herrin reagiert wenn sie erfährt, dass ihr draußen wart“ sagt diese nur tadelnd zu mir, reicht mir eine Schale Tee und ich nicke nur seufzend darauf. Dann schließt sie die Shoji wieder wodurch ich den eleganten Tanz dieser Flocken nicht mehr weiter beiwohnen kann. Kalte Tage sind ehrlich gesagt langweilig. Vor allem, wenn man in einem Haus eingesperrt lebt, wo bis an die fünfzig Leute leben.
 

************
 

Diese Idioten waren es einfach nicht wert aber sie haben es einfach drauf ankommen lassen. Mit einem Seufzen streife ich durch die Straßen als es schneit. Ich würde mir wohl oder übel wieder im Freien einen Schlafplatz suchen müssen. Erwachsene sind sowas von doof. Sie wollen einem nicht einmal glauben, dass man bei einem Drachen gelebt und diesen sogar getötet hat. Diese Erinnerung hat einen viel zu bitteren Beigeschmack für mich. Egal wie sehr ich mich dagegen sträubte, am Ende blieb mir diese Erinnerung meinen eigenen Vater getötet zu haben. Klar, ich bin stark, denn ich bin schließlich das Kind von Weißlogia. Trotzdem wünsche ich mir es hätte nicht so enden müssen. Was bringt es einem am Ende ganz allein zu sein?
 

Kurz bleibe ich stehen, sehe hinauf in den Himmel und betrachte die herabfallenden Flocken ganz genau. Was für eine Ironie, dass Schnee ausgerechnet weiß sein muss. „Kind, du solltest schleunigst nach Hause bevor du dich noch erkältest“ höre ich eine ältere Dame zu mir sagen, verdrehe dabei leicht die Augen und gehe einfach weiter. Ja klar, nach Hause, nur wohin? Ich habe seit einem halben Jahr keines mehr. Erneut entweicht mir ein leichtes Seufzen. Wenn mir doch nur eines geben würde, dann könnte ich ja auch an diesen Ort zurück kehren. Doch ich werde wohl mich damit abfinden müssen wie ein gewöhnliches Waisenkind auf der Straße zu leben und die Erwachsenen kurzerhand zu beklauen nur damit ich über die Runden komme.
 

Nein, so will ich definitiv nicht leben. Obendrein habe ich ja nicht umsonst von Weißlogia Magie gelehrt bekommen mit der man einen Drachen töten kann. „Junge, wohin des Weges?“ höre ich eine weibliche Stimme nun zu mir sagen, wobei ich recht erstaunt bin was für eine Güte in ihren goldbraunen Augen ruht. Etwas an ihr sagt mir, dass man sie nicht auf den ersten Blick hin unterschätzen soll. „Ich bin eigentlich auf der Suche nach einem Schlafplatz“ kommt verlegen aus mir hevor, streiche dabei durch mein blondes Haar und ich weise dabei ein leichtes Grinsen auf.
 

„Mayuko, was sagst du, sollen wir ihn mitnehmen?“

„Herrin, ganz wie es euch beliebt. Denkt daran, Raios wird sich freuen“
 

sagt nun die Frau neben ihr, wobei ich kurz beide fragend als auch verwundert ansehe. Raios? Für mich klingt das eher nach einem Drachen als nach einem Menschen. Warte mal, soll das etwa heißen diese Frau weiß wo sich einer befindet? Mit einer sanften Bewegung ihrer Hand deutet sie mir kurz darauf an ihnen zu folgen und meine Neugier ist nun erwacht. Weißlogia ist bisher der einzige Drache dem ich begegnet bin, daher kann ich es kaum erwarten diesen Raios zu treffen.
 

Der Schneefall wird etwas dichter als wir ein Haus erreichen welches mir wahrlich die Sprache verlägt. Es ist riesig. So etwas habe ich bisher noch nie gesehen. Im Genkan wuseln schon einige Leute herum die sich darum kümmern, dass wir vom Schnee abgeklopft werden. Kurz blicke ich skeptisch den Boden an auf dem sich die beiden Frauen eben befinden. „Das ist Tatami“ bringt sie nur lachend hervor, wobei sie mich begnügt ansieht und mir andeutet zu folgen. Woher soll ich denn bitte wissen was Tatami ist wenn ich diese heute zum ersten Mal zu Gesicht bekomme. Selbst hier drinnen wirkt dieses Haus so als wolle es eine Unmenge an Leute verschlingen.
 

„Sagt meinem Vater ich bin zurück und schickt mir Raios“ sagt die Frau mit den goldbraunen Augen nun zu ein paar Leuten die sich vor ihr rasch verbeugen, dann deutet sie mir an zu folgen und dankend nehme ich den gereichten Tee an als ich mich gesetzt habe. Die warme Flüssigkeit fühlt sich wirklich gut an nach all den Stunden da draußen in der Kälte. Nach einer Weile blicke ich auf und ein Geruch kommt mir entgegen, der mir nur einen Entschluß zulässt. Ein Dragon Slayer. Raios ist genau wie ich ein Dragon Slayer. Ich bin wahrlich erstaunt als ein blasser Junge mit pechschwarzen Haaren und rubinroten Augen den Raum betritt. Auch wenn ich zuerst etwas irritiert bin, so sagen mir meine Drachensinne gerade er ist genau wie ich. Artig verbeugt er sich vor der Frau, dann setzt er sich auf etwas Abstand hin und hält seinen Blick gesenkt.
 

Kurz darauf erscheint ein Mann mit hervorstehenden Bauch und ziemlichen Bart. Bei diesem Aussehen überlegt man sich lieber zweimal ob man gegen ihn antreten will. Dieser blickt mich recht streng an, dann deuet er mir an, dass ich aufstehen soll. An seiner Mimik kann ich klar ablesen, dass er nicht gerade sonderlich begeistert wirkt eine weitere Seele durchfüttern zu müssen, doch etwas in seinen Augen sagt mir ich habe vorerst eine Unterkunft. „Er kann bleiben, Mishiro, aber nur bis der Frühling anbricht“ sagte dieser nur, worauf ich es dem Schwarzhaarigen nach tue und mich dankend verbeuge. Glück muss man haben. Ich bin also vorerst vor der bitteren Kälte geschützt. Danach bricht der Mann wieder auf und Mishiro, wie die Frau heißt, schickt uns nun davon.
 

Sichtlich verwirrt was ich nun tun soll werde ich von Raios kurzerhand mitgeschleppt. Kurz gesagt: er sieht mich mit diesen eindringenden Blick in seinen rubinroten Iriden ruhend so an, dass ich ohne weitere Fragen zu stellen diesen in sein Zimmer folge. Fragend ruht mein Blick auf das ganze Material, welches auf einem kleinen Tisch ruht und erst da fällt mir die Frau in einem schlichten Kimono gekleidet auf die den Schwarzhaarigen sacht und streng zugleich ansieht. „Lady Mishiro wünscht ihn zu behalten“ höre ich ihn trocken sagen, wobei sich dieser nicht unweit der Shoji setzt und diese nun eingehend betrachtet. Ein kurzes Grinsen huscht mir dabei über die Lippen. Denn so wie er diese Worte eben aussprach klang es eher so als wäre ich eine Art unerwünschtes Haustier.
 

„Hast du einen Namen?“

„Nennt mich doch wie ihr wollt“

„Dan nenn ihn doch gleich Hikari, Shizuno-san“
 

höre ich den Schwarzhaarigen nun sagen, worauf mein Grinsen mehr wird. Er ahnt schon welchen Element ich angehöre und was ich tatsächlich bin. Eigentlich habe ich schon einen Namen. Weißlogia hat ihn mir gegeben. Doch vorerst bin ich nicht in der Lage einem anderen Wesen diesen zu nennen, daher tue ich so als hätte ich gar keinen. Shizuno nickt nur, dann besteht sie darauf ihr zu zeigen in wie weit ich lesen und schreiben kann.
 

************
 

Ausgerechnet ein Dragon Slayer und obendrein einer der mit Licht umgehen kann. Passender kann es kaum noch kommen. Ich habe bisher keinem etwas von meiner Vergangenheit erzählt. Auch nicht von Skiadrum. Er hätte sicher nicht gewollt, dass die Menschen von ihm erfahren. Eisern starre ich nun die geschlossene Shoji an und ich seufze lautlos auf. Ich schätze es zwar sehr während der kalten Jahreszeit ein Dach über den Kopf zu haben aber wenigstens die Chance hinaus zu kommen könnte man mir lassen.
 

Als Shizuno den Jungen mit den blonden Haaren nach seinem Namen fragt verdrehe ich kurzerhand meine Augen. Fällt ihr etwa nicht auf wie strahlend seine Aura ist? „Dan nenn ihn doch gleich Hikari, Shizuno-san“ bringe ich nur hervor, versuche dabei so teilnahmslos wie möglich zu klingen und starre weiterhin so vernichtend wie möglich die geschlossene Shoji an. Hikari - das Licht. Ich habe in den Monaten seit ich hier lebe rasch die unterschiedlichen Zeichen zu unterscheiden gelernt und eines ist mir einfach im Kopf geblieben. Jenes für Licht und jenes für Schatten. Genau wie Skiadrum gehöre ich den Schatten an. Ich habe schließlich von ihm Dragon Slayer Magie erlernt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2015-04-18T12:16:35+00:00 18.04.2015 14:16
Wie toll
ich freu mich auf mehr davon :)

*hab beide ffs hintereinander gelesen also nicht wegen zeit des komis wundern ^3^*


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