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桜流し - Sakura Nagashi

a Story about the Twin Dragons
von

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joining Sabertooth

Der Sommer ist ins Land eingekehrt als ein erfrischendes Gewitter aufzieht. Ich versichere mich gerade, dass alles was nicht nass werden soll abgedeckt ist und genau an dem Tag begegne ich einem Wesen, dass mir von nun an stets an meiner Seite sein soll. Langsam gehe ich auf die Katze zu, welche ein grünes Fell aufweist und erst da bemerke ich wie diese weint. Kurzerhand hebe ich sie hoch, drücke sie an mich und renne zurück ins Haus, dabei wundere ich mich nur was wohl geschehen sein mag. Wortlos reicht die alte Dame mir ein Handtuch, nicke nur dankend darauf und beginne zuerst das grüne Wesen in Form einer Katze zu trocknen. Schniefend lässt diese es zu, wobei ich auf beruhigende Weise über den Kopf streiche.
 

„Willst du mir sagen, wieso du weinst?“

„Alle meinen Fro sei kein Frosch“
 

bringt diese nun hervor, wobei ihr weitere Tränen herab rinnen und ich wische diese ihr nun weg. „Dann sind diese wohl blind, wenn sie einen Frosch nicht erkennen“ sage ich nur darauf mit sanfter Stimme und genau in diesem Augenblick hört die grüne Katze auch auf zu weinen.
 

„Dann glaubst du Fro?“

„Jemand so lieb wie du es bist muss man einfach glauben“
 

sage ich nun mit einem sanften als auch ehrlichen Lächen, worauf dieses sich nun bei mir anschmiegt und ehrlich gesagt bin ich doch froh, dass dieses Wesen aufgehört hat zu weinen. Auch wenn ich nicht sonderlich weiß was genau es ist, dass in mir eben ausgelöst wird, ich möchte dieses Wesen an meiner Seite wissen wenn meine Zeit gekommen ist ein Mitglied von Phantom Lord zu sein. Somit hätte ich auch einen Gefährten der mich versteht und mit dem ich wunderbar klar komme.
 

Im Herbst überschlagen sich die Ereignisse rund um Frosch und mich. Da mein Gefährte der festen Überzeugung ist ein Frosch zu sein beließ ich es einfach bei dem Namen. Die alte Dame hat Frosch ein rosanes Kostüm geschenkt, dass einst ihrer Enkelin gehört hat. Voller Freude hat Frosch dieses akzeptiert und läuft stolz darin herum. Ehrlich gesagt mag ich es mehr, wenn Frosch so gut gelaunt ist. Denn dann geht es mir ebenfalls gut und ich brauche mir nicht unnötig den Kopf darüber zerbrechen was ich tun soll um Froschs Ängste zu zerstreuen.
 

Ich bin samt meinem Gefährten in der Nachbarstadt um Medizin zu holen als plötzlich zu vernehmen ist, dass Phantom Lord von Fairy Tail besiegt wurde. Das kann doch unmöglich wahr sein. Schließlich befindet sich ja Gajeel in dieser Gilde. Ich hadere mit meinem Entschluß als ich auch noch hören kann, dass ausgerechnet mein großes Vorbild im Kampf gegen diese Gilde geschlagen worden war. Was soll ich jetzt denn tun? Ich doch alt genug um mich endlich anzuschließen und stärker bin ich in den vergangenen Jahren ebenfalls geworden.
 

Kaum kehre ich in das Haus zurück wo ich derzeit untergebracht bin muss ich feststellen, dass die beiden sich kalt anfühlen. Sie sind wohl friedlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Sichtlich bestürzt lasse ich mich auf einen Stuhl nieder und versuche meine jetzigen Optionen durchzugehen. Ob Phantom Lord nach dieser vernichtenden Niederlage noch Bestand hat ist durchaus fraglich. Zu Fairy Tail will ich nicht gehen, denn diese sind ja schließlich dafür verantwortlich, dass meine bisherigen Pläne einfach zerplatzt sind. Nur was konkret soll ein Zwölfjähriger wie ich es bin nur in so einer Lage tun?
 

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Wir sind kurzerhand aufgebrochen und auf der Suche nach einer Bleibe. Mittlerweile kann ich mir die Tage ohne Frosch nicht mehr vorstellen. Während unserer Reise vernehme ich nur, dass Gajeel nun Mitglied jener Gilde wurde die Phantom Lord auslöschte. Obendrein verbreitet sich rasch die Nachricht, dass die stärksten Mitglieder dieser Gilde nach dem Angriff von Grimoire Hearts auf Tenroujima vor einem Jahr verschollen sind. Selbst in das kleine verschlafene Dorf in welchem Frosch und ich uns seit diesem Zeitpunkt befinden. Für die meisten mag es fast schon verlassen wirken, doch ich fühle mich hier wohl. Denn es liegt am Fuße der Berge gelegen. Tagsüber bin ich meist mit Frosch am Ufer des kleinen Sees, dabei überkommt mich eine gewisse Wehmut. Auch wenn ich aktiv den Großteil meiner Kindheit verdränge so habe ich unweigerlich das Gefühl, ich beginne etwas Wichtiges zu vergessen.
 

„Es ist alles in Ordnung, Frosch“ bringe ich nun hervor als ich deutlich fühle wie mich Frosch nun ansieht, streiche dabei meinem Gefährten über den Kopf und weise dabei ein sanftes Lächeln auf. Ja, dieses sanfte Wesen mit dem Gemüt eines Sonnenscheins merkt recht rasch, wenn mich etwas bedrückt. Daher bin ich auch regelrecht froh darüber Frosch begegnet zu sein. „Komm, lass uns aufbrechen“ sage ich, worauf Frosch zustimmend nickt und gleich einmal voraus tapst. Wir sind hier lang genug gewesen, also ist es an der Zeit einen neuen Ort aufzusuchen.
 

Was meine Magie betrifft so haushalte ich damit recht gut. Vor allem seit ich mir als Belohnung einen Lacrima einsetzen habe lassen, nachdem ich eine Kleinstadt von wildernden Wyverns befreit habe. Der dort ansäßige Mediziner als auch Spezialist in allerlei Arten von Lacrima bot mir einen Dragon Slayer Lacrima an den ich sofort akzeptiert habe. Mittlerweile komme ich recht gut mit der Tatsache klar, dass die Magie welche ich von Skiadrum erlernt habe dank des Lacrimas deutlich stärker ausfällt. Allein wenn ich mich dazu gezwungen sehe mit Magie zu kämpfen weichen schon manche Leute aus Respekt vor mir zurück.
 

„Du bist eindeutig etwas Besonderes. Ich werde mir diese Magie merken“ vernehme ich nun einen Jungen ungefähr in meinem Alter sagen, der blondes schulterlanges Haar aufweist und dessen Augen in einem dunkelgrün schimmern. Eine kleine Bande von Rauflustigen wollte mir kurzerhand den Weg versperren und Wegzoll verlangen, den besagter Blondschopf ebenfalls verweigerte. Daraufhin habe ich mit Eiryu no Zangeki den Anführer dieses verwahrlosten Haufens offensichtlich dermaßen einen Schreck eingejagt, dass die gesamte Bande in die gegensätzliche Richtung flieht. „Du bist mehr als du vorgibst“ antworte ich nur darauf, hebe Frosch hoch und bemerke dabei wie dieser nur geheimnisvoll lächelt.
 

„Deine Beobachtungsgabe in allen Ehren. Was haltest du davon, wenn wir für eine Weile gemeinsam reisen? Ich habe derzeit kein festes Ziel vor Augen“

„Klar, warum nicht. Nennst du uns vorher auch deinen Namen?“

„Ich bin Rufus Lore“

„Ich bin Rogue und das hier ist Frosch“
 

stelle ich mich samt meinem Gefährten vor, worauf Rufus nur nickt und ehrlich gesagt habe ich nichts dagegen, dass er uns eine Weile begleitet. Schließlich treiben wir ebenfalls ziellos im Land umher ohne zu wissen wo wir hin sollen oder wo wir bleiben werden.
 

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Ich kann es nicht fassen. Natsu-san und der Rest von Fairy Tail soll verschollen sein? Manche munkeln sogar, dass die stärksten Mitglieder von Fairy Tail mitsamt der Insel versunken sind als diese von Acnologia angegriffen wurde. Sichtlich enttäuscht lehne ich an der Mauer eines Gasthauses, starre auf den Boden und überlege eifrig zu welcher Gilde ich mich mit Lector begeben soll. Meine letzten Erinnerungsstücke aus der Zeit, wo ich unter Lady Mishiros Obhut stand habe ich in einem Pfandhaus versetzt damit ich für uns beide wenigstens Nahrung zulegen kann.
 

Soll ich zu Blue Pegasus? Nein, ich weiß nicht so recht. Oder doch zu Lamia Scale? Über diese Gilde weiß ich kaum etwas Bescheid. „Hey Jungchen, in Crocus ist vor kurzem eine neue Gilde eröffnet worden. Die suchen noch massig nach neuen Mitgliedern“ vernehme ich eine etwas ältere Dame nun zu mir sagen als Lector endlich auftaucht und ich gleich unseren Proviant verstaue den er besorgt hat. Dankend nicke ich für den erhaltenen Hinweis, schultere nun den Rucksack und breche samt rotbraunen Kater auf.
 

„Du scheinst einen Plan zu haben, Sting-kun“

„Ich will dem Hinweis nachgehen den ich eben erhalten habe“

„Wegen dieser neuen Gilde?“

„Wenn sie meinen Ansprüchen passt, dann haben wir endlich ein Zuhause, Lector“
 

sage ich nun zu ihm, wobei ich es ehrlich gesagt kaum erwarten kann ein offizielles Mitglied einer Gilde zu sein. Mit den Jahren die vergangen sind habe ich wohl oder übel mich innerlich damit abgefunden, dass ich meinen Freund von damals nie mehr wieder sehen werde. So langsam schein ich auch zu verstehen, weshalb Lady Mishiro nicht in der Lage war mir zu sagen was am besagten Tag genau geschehen war. Manchmal frage ich mich schon was wohl gewesen wäre, wenn wir gemeinsam diese Reise angetreten hätten. Ich weiß auch nicht wieso, doch vor allem nachts kommt es mir so vor als erhofft sich in mir immer noch ein Teil darauf einen vertrauten Geruch wahrzunehmen.
 

„Jungchen, komm mal her“

„Wer, ich?“

„Ja, genau du“
 

sagt nun ein merkwürdig aussehender Mann mit grauen Haaren, einem gestreiften Zylinder am Kopf und einem Bart der in alle Richtungen absteht. Skeptisch wie ich bin nähere ich mich ihm zwar, doch walte ich Vorsicht. Ich traue ihm ehrlich gesagt nicht ganz.
 

„Ich bin in der Lage dir deine kühnsten Träume zu erfüllen“

„Die setze ich lieber eigenhändig um“

„Ich kann dafür sorgen, dass du stärker bist als du es je zu glauben gewagt hast“
 

vernehme ich den Mann nun sagen als ich Lector andeuten will, dass wir weiter gehen und ich bleibe kurzerhand stehen. Sofort ruht mein Blick auf ihn und ich frage mich was genau er damit meint. Denn wenn ich ehrlich sein muss, dann hat er so eben meine gesamte Neugier erweckt.
 

„Wie wollen sie das anstellen?“

„Mithilfe dieses Lacrimas, Jungchen. Der lässt dich zu einem wahren Dragon Slayer werden“
 

bringt er mit lockenden Worten hervor, wobei ich eingehend den Lacrima in seinen Händen anstarre und ich weiß sofort was ich zu tun habe.
 

„Sting-kun, bist du dir ganz sicher?“

„Ich war mir noch nie so sicher wie eben, Lector“
 

bringe ich nun selbstsicher hervor, blicke meinen Partner dabei an und eines weiß ich jetzt schon. Mit Hilfe dieses Lacrimas werde ich durchaus in der Lage sein Natsu-san als auch Raios zu übertreffen.
 

„Nun gut, was muss ich tun“

„Nicht sonderlich viel, Jungchen. Du bist nicht zufällig mit einem gewissen schweigsamen Jungen befreundet, der ein ähnliches Tierchen mit sich führt wie du?“
 

sagt der Mann nun, der mich ins Innere seines Hauses winkt und auf einmal starre ich ihn eingehend an. Ein schweigsamer Junge, der ebenfalls mit einem Kater herum reist? Ich kenne dahingehend leider niemand und das sage ich auch dem Mann der mich dafür vorbereitet, dass er mir den Lacrima einpflanzt.
 

Kurzerhand erfahre ich nebenbei, dass es das letzte Exemplar ist, da er vor zwei Jahren den vorletzten Dragon Slayer Lacrima einem Jungen gab der mir durchaus ähnlich sei. Aufmerksam lausche ich der Beschreibung des Mannes während ich die Augen schließe und unweigerlich habe ich dieses Bild aus meiner Kindheit vor mir. Ein blaßer Junge mit rubinroten Augen und pechschwarzen Haaren. Raios. Ich kann es ehrlich gesagt kaum fassen. Nach so langer Zeit wo ich schon dachte ihn verloren zu haben bekomme ich einen Ansatz dafür, dass er sich am Leben befindet. Jetzt werde ich sicherlich keinen Rückzieher machen. Zu wissen, dass er ebenfalls einen in sich trägt bestärkt mich noch mehr darin diesen Schritt durchzuführen.
 

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Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen muss ich noch eine Weile im Haus des Mediziners verbringen, doch der Prozess der Einpflanzung ist reibungslos verlaufen. Für diesen Eingriff habe ich auch nichts zu zahlen gebraucht, denn er meint es war einfach voraus bestimmt gewesen, dass ich hier vorbei komme und den Lacrima erhalte. Ich kann mich komischer Weise recht gut mit ihm über das Thema Drachen unterhalten, denn er ist sehr interessiert an ihnen als auch weltoffen. Als ich ihm schließlich erkläre, dass ich der Sohn von Weißlogia bin muss er nur schmunzeln.
 

„Interessant zu wissen, dass ich gleich zwei neue Generationen erschaffen habe“

„Wieso gleich zwei?“

„Nehmen wir all jene die von einem Drachen aufgezogen worden sind als erste Generation auf“
 

beginnt er nun seine These zu erklären und ich lausche aufmerksam seinen Worten. Als ich von den beiden höre, die ebenfalls einen Dragon Slayer Lacrima in sich tragen wie Raios und ich es ebenfalls nun tun grinse ich nur. Jetzt verstehe ich was er damit meint er hat gleich zwei neue Generationen erschaffen. Selbst Lector hört fasziniert zu. Dabei kann er nicht genug kriegen wenn es um das Thema Drachen geht. Er ist halt ein typischer Begleiter eines Dragon Slayers.
 

Lector und ich bleiben ein gutes Jahr, dann brechen wir direkt nach Crocus auf. Dank Doktor Ueshiro und seinem Trainingsplan war ich sogar in der Lage auf einmal Techniken einzusetzen von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie schon beherrsche. Ich bin dem Mediziner mehr als dankbar, denn nebenbei weiß ich nun, dass irgendwo da draußen ein gewisser Shadow Dragon Slayer herum schwirrt.
 

Tief in meinem Inneren erhoffe ich mir nur, dass er sich nicht einer dunklen Gilde angeschlossen hat. Ehrlich gesagt will ich nicht gegen ihn antreten müssen. Denn in erster Linie sind wir ja schließlich Freunde. Auch wenn er sich mit großer Sicherheit nicht mehr an mich erinnern wird. Allein dieser aufkommende Gedanke stimmt mich etwas traurig. Was, wenn er sich tatsächlich nicht mehr erinnert? Dann bringe ich ihn kurzerhand dazu sich an mich zu erinnern.
 

Crocus liegt nur zwölf Stunden mit dem Zug entfernt. Von wegen. Ich gehe die gesamte Strecke schön zu Fuß. Ich bin so gesehen eigentlich seit dem Auszug aus Lady Mishiros Haushalt nur auf Schusters Rappen quer durchs gesamte Land gereist, dabei war ich ehrlich gesagt an drei Orten noch nie: Magnolia, Crocus und direkt am Meer. Einen Punkt kann ich ja schon abhaken wenn ich die Hauptstadt des Landes endlich erreiche.
 

Ich konnte in dem Jahr wo ich bei Doktor Ueshiro blieb schließlich heraus finden um welche Gilde es sich dabei handelt die so sehr nach neuen Mitgliedern sucht. Ihr Name ist Sabertooth und sie wurde von Jienma und Shiratora gemeinsam gegründet. Es werden Magier mit vielversprechendem Potenzial und Stärke gesucht die obendrei noch jung und lernwillig sind. Obendrein fühle ich mich sichtlich angesprochen, denn die beiden Gildenmeister gehören eindeutig einer ganz anderen Liga von Magiern an.
 

Im Morgengrauen erreichen Lector und ich schließlich das Umfeld von Crocus wobei ich es ehrlich gesagt kaum erwarten kann ein Mitglied dieser Gilde zu werden. Denn auf diese Weise werde ich durchaus in der Lage sein stärker als Natsu-san zu werden und ihn auch noch zu übertreffen. Vor den Toren der Stadt gewähre ich mir eine kleine Pause da ich die gesamte Nacht hindurch gereist bin um rechtzeitig hier zu sein.
 

Als ich deutlich fühlen kann wie mir warme Sonnenstrahlen ins Gesicht fallen wache ich wieder auf und Lector ist ebenfalls schon wach. Er scheint wohl die Zeit dazu ausgenutzt zu haben die nähere Gegend ausgekundschaftet zu haben, denn er war in der Lage den Standort der Gilde ausfindig zu machen. „Das hast du gut gemacht, Lector“ lobe ich ihn, streiche dabei durch sein rotbraunes Fell, lächle ihn an, stehe auf und strecke mich. Dann brechen wir kurzerhand hinein in die Stadt auf.
 

An so einem geschäftigen Ort bin ich zuvor noch nie gewesen. Crocus ist gewaltiger als die Städte und Dörfer die ich bisher mit Lector bereist habe. Kurzerhand schultere ich meinen Rucksack, dann betrete ich samt meinem Partner ein Gebäude dessen äußere Fassade etwas an ein Schloß erinnert. Selbst hier herrscht reges Treiben nur ist es dabei erdrückend still.
 

Gerade als ich nach dem Gildenmeister fragen will wittere ich auf einmal einen Geruch, den ich überall in diesem Land sofort wieder erkenne. Schlagartig drehe ich mich um und in einer schattigen Ecke des Raumes bemerke ich rubinrote Iriden welche exakt in meine Richtung blicken. Ich kann es ehrlich gesagt kaum glauben. Nach all den Jahren treffe ich ausgerechnet hier wieder auf ihn? Ehrlich gesagt fehlen mir nun die Worte. Jene Person von der ich dachte ich würde sie wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekommen. Raios.
 

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Uns drei hat es nach Crocus verschlagen. Nachdem wir nach einer geeigneten Gilde uns umsahen der wir uns auch gewillt waren anzuschließen habe ich kurzerhand zugestimmt, dass wir uns Sabertooth ansehen sollen. Kaum angekommen sind wir auch geblieben, wobei ich ehrlich gesagt mich nicht sonderlich wohl hier fühle. Wenigstens ist ja Frosch bei mir.
 

Kurz nachdem Rufus und ich als Mitglieder dieser Gilde anerkannt wurden ist der Meister Shiratora auf geheimnisvolle Weise verstorben und Jienma übernimmt nun die Führung. Allein sein Auftreten ist mir nicht gerade geheuer. Auch wenn Frosch ebenfalls ein offizielles Mitglied dieser Gilde ist so habe ich Angst davor, dass diesem etwas zustößt. Vor versammelter Riege verteilt er das Gildenabzeichen nur an jene Magier die es in seinen Augen auch wert sind bei Sabertooth zu sein.
 

Da Rufus und ich ihn scheinbar mit unserer Magie mehr als überzeugt haben werden wir von Jienma aufgerufen und bekommen unser Abzeichen. Ich erhalte meins in schwarz am linken Oberarm, dann verbeuge ich mich dankbar vor ihm um so meinen Respekt zu zeigen. Nun darf ich auch Aufträge erledigen gehen, welche ich entweder nur mit Frosch oder gemeinsam mit Rufus absolviere. Denn in der Zeit die wir zusammen gereist sind habe ich gelernt seine Anwesenheit zu schätzen und ich sehe ihn genau wie Frosch als wertvollen Freund an. Ich mag diese ruhige Art die er ausströmt. Dabei gleichen wir uns scheinbar durch unser stilles Wesen aus. Sogar einige Gemeinsamkeiten haben wir obwohl unsere Magie so unterschiedlich ist.
 

Innerhalb der Hierachie arbeite ich mich recht rasch hoch und ehe ich mich versehe ist ein Jahr vergangen seit ich mich dieser Gilde anschloß. Immer noch werden neue Mitglieder zwar rekrutiert aber nur eine Handvoll als würdig angesehen. Ich sehe viele junge Magier, die mit Feuereifer erfüllt hierher kommen um ein Mitglied dieser Gilde zu werden und ich sehe genau so viele auf mentale Weise zerbrochen da sie Jienmas Erwartungen von Stärke nicht erfüllen.
 

In der letzten Auswahlphase hat es nur ein einziger unscheinbarer Junge geschafft den Kriterien zu entsprechen. Wenn ich ehrlich sein muss, dann kann ich getrost darauf verzichten dabei anwesend zu sein. Doch Jienmas Wort ist hier das Gesetz. Wird die gesamte Gilde zusammen gerufen müssen alle Mitglieder ausnahmslos Folge leisten. Widerrede oder einfach nicht erscheinen kommt einer Verbannung gleich.
 

Da Frosch unbedingt dabei sein will wenn es um die Auswahl eines Auftrags geht bleibe ich an meinem Stammplatz im Versammlungsraum an der Wand angelehnt und habe dabei meine Arme verschränkt. Kühl fixiere ich eine Gestalt die eben eingetreten war. Der Geruch, den dieser junge Mann verströmt sagt mir eindeutig was er ist. Ein Dragon Slayer und um das Ganze noch zu toppen vom Element Licht. Mir fällt nur eine einzige Person ein um die es sich hier handeln kann, doch der bin ich als kleiner Junge zuletzt begegnet. Warum muss ich ausgerechnet ihm am unmöglichsten Ort der Welt begegnen? Ausgerechnet hier bei Sabertooth.
 

„Du siehst nicht gerade begeistert aus den jungen Mann zu sehen“ vernehme ich Rufus nun sagen der nun direkt neben mir steht und kurzerhand habe ich Frosch in meinen Armen. „Weil ich es auch nicht bin“ antworte ich darauf nur knapp, dabei frage ich mich selbst wieso ich so offensichtlich frustriert über die Tatsache bin, dass uns das Schicksal auf diese Weise zusammen führt. Ja, in einer gewissen Weise habe ich mir erhofft ihn nie wieder sehen zu müssen. Er ist einfach ein Relikt aus meiner Vergangenheit. Etwas, womit ich nicht mehr in Berührung geraten will. Etwas, von dem ich mir wünsche es wäre nie wieder aufgetaucht.
 

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„Noch ein Rekrut?“

„Ich möchte dieser Gilde beitreten“
 

sage ich nun voller Selbstbewusstsein zur schwarzhaarigen jungen Dame, die mich etwas abschätzend ansieht und mir kurzerhand andeutet mich einer Gruppe von Magiern zu gesellen die scheinbar das gleiche Vorhaben im Kopf haben.
 

Kurz darauf erscheint ein Mann der eine gewaltige Aura austrahlt. Tief in meinem Inneren kribbelt es nur so vor Kampfeseifer. Problemlos halte ich den Blick des Mannes statt, dabei komme ich mir an dieser Stelle vor als befände ich mich erneut in Lady Mishiros Haus. Ihr Vater war ebenfalls jemand, dem man gegenüber einfach nicht wagte zu widersprechen und bei dem man unweigerlich das Gefühl bekam er könne einen förmlich mit seinem Blick erdolchen.
 

Ein Junge mit sandbraunen Haaren wird aus der Gruppe gewinkt und dieser soll sich ausgerechnet gegen Raios behaupten. Mit stoischer Miene begibt er sich in die Mitte des Raumes, dabei strahlt er eine deutliche Ruhe aus. Nichts an seiner Körpersprache verrät was konkret innerhalb des Schwarzhaarigen vorgeht und meine Neugier steigt deswegen an. Kaum wurde der Kampf frei gegeben ist dieser auch schon rasch wieder vorbei.
 

Ohne auch nur den kleinsten Funken an Magie einzusetzen war der Junge besiegt worden. Nun werde ich heran gewunken, dabei kribbelt es förmlich in mir. Wie lange ist es nun her seit wir unsere Kräfte gemessen haben? Ich kann es kaum erwarten gegen Raios anzutreten. Doch ehe ich mich versehe wendet er sich einfach ab und gesellt sich zu einem jungen Mann mit blonden Haaren.
 

Sichtlich perplex starre ich Raios an. Warum geht er mir bitte so offensichtlich aus dem Weg? „Ich fordere dich heraus, Raios“ bringe ich nun hervor, dabei ruht mein Blick eingehend auf ihm. So einfach lasse ich mich nicht von ihm abspeisen. Obendrein gibt es noch so einiges das er mir gegenüber zu erklären hat. Stolz und kampfbereit blicke ich ihn an. Diesmal ist die Gelegenheit günstig ihm zu beweisen, dass ich mich wahrlich geändert habe.
 

„Mit Verlaub, ich würde diesen Kampf lieber nach draußen verlegen lassen, Meister Jienma. Denn mein Gegner hier ist ebenfalls ein Dragon Slayer“ vernehme ich ihn nun in ruhigen Worten sagen, wobei er immer noch diese stoischen Ausdruck trägt und erst da fällt mir ein gewisses Aufblitzen in seinen rubinroten Iriden auf. Leicht grinse ich nur da mir diese Worte sagen, dass er mich doch nicht vergessen hat.
 

Ein Nicken folgt von Meister Jienma der sichtliche Interesse nun daran zeigt diesem Kampf beizuwohnen. Kurzerhand versammeln sich alle im Hof der Gilde, dabei bemerke ich erst jetzt ein Wesen an Raios Seite welches grün und rosa zugleich ist. „Pass nur auf, Lector, wir sind so gut wie drinnen“ sage ich zu meinem Partner, gehe siegessicher in die Mitte und starte gleich einmal den ersten Angriff.
 

Bilde ich mir das nur ein oder ist er tatsächlich schneller geworden? Für einen Augenblick kann ich ihn nicht sehen oder wittern, weshalb ich erst recht spät mitbekomme, dass er mich aus dem toten Winkel heraus angreift. Verdammt, warum muss er sich ausgerechnet diesen Punkt gemerkt haben? „Hakuryu no Tsume“ rufe ich nun, dabei streife ich ihn ganz knapp und bemerke wie angespannt als auch kühl sein Blick ausfällt. Was ist bitte nur vorgefallen, dass er auf einmal so abweisend mir gegenüber ist? Was ist damals nun wirklich geschehen? Ich wüsste es nur all zu gern.



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